Sauerteig Guide
Was ist Sauerteig?
Sauerteig, manchmal auch Anstellgut, Starter oder Levain genannt, ist nichts weiter als ein Gemisch aus Mehl und Wasser, welches durch die natürliche Fermentation mit Milchsäurebakterien und wilden Hefe als Triebmittel verwendet werden kann. Mit Sauerteig kann deshalb alternativ zur klassischen Hefe Brot, Brötchen und alle möglichen weiteren Backwaren gebacken werden.
Vorteile von Sauerteig gegenüber klassischer Hefe?
Sauerteig ist nährstoffreicher. Er enthält eine höhere Menge an Nährstoffen, da er durch die natürliche Fermentation mehr Mineralstoffe und Vitamine produziert. Insbesondere wird das im Mehl enthaltene Phytat durch die Säure im Sauerteig abgebaut, wodurch Nährstoffe wie Eisen, Zink und Magnesium besser vom Körper aufgenommen werden können.
Sauerteig ist besser für unsere Verdauung. Durch den Fermentationsprozess wird das im Mehl enthaltene Gluten abgebaut und das Brot wird leichter verdaulich.
Sauerteigbrot und -gebäcke sind länger haltbar. Aufgrund der natürlichen Konservierungsmittel, die während der Fermentation gebildet werden, bleiben Gebäcke länger frisch und schimmeln langsamer als Gebäcke, welche mit Hefe gebacken werden.
Sauerteigbrot und -gebäcke entwickeln durch den langsamen Fermentationsprozess einen einzigartigen komplexeren Geschmack und eine besondere Textur. Sauerteigbrot hat eine knusprigere Kruste und eine feuchtere Krume als Brot, das mit Hefe gebacken wurde.
Sauerteig ist natürlicher im Vergleich zu Hefe. Hefe besteht in der Regel aus einem einzigen Stamm von Hefepilzen, dem sogenannten “Zuckerpilz”, währenddessen an der Fermentation von Sauerteig eine Vielzahl von Mikroorganismen beteiligt sind, die ganz natürlich in unserer Umgebung vorkommen. Sauerteig ist also nicht nur ein natürlicheres, sondern auch vielfältigeres Backtriebmittel.
Nachteile von Sauerteig gegenüber klassischer Hefe?
Wie züchte ich meinen eigenen Sauerteig?
Wie “füttere” ich meinen eigenen Sauerteig richtig?
Wo bewahre ich meinen Sauerteig auf?
In welchem Zustand verwende ich meinen Sauerteig zum Backen?
Was mache ich mit dem über gebliebenen Sauerteig von den Auffrischevorgängen?
Welche verschiedenen Arten von Sauerteigen gibt es?
Wie lagere ich meine Lievito Madre am besten?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten die Lievito Madre zu lagern und heranreifen zu lassen. Der erste Weg besteht darin, die Lievito Madre im oben beschriebenen Verhältnis zu füttern und eine Weile zu kneten, bis ein glatter Teig entsteht. Aus dem Teig wird eine Kugel geformt. Diese schneidet man dann kreuzweise wie ein Brot ein und legt sie mit der eingeschnittenen Seite nach oben in eine kleine Frischhaltebox oder ein Einweckglas mit Schraubverschluss. Der andere Weg besteht darin, die Lievito Madre mehrfach mit dem Nudelholz länglich auszurollen und engmaschig zu einer Teigschnecke aufzurollen. Diesen Vorgang wiederholt man etwa drei Mal direkt im Anschluss, sodass Spannung im Teig entstehen kann. Anschließend legt man die Teigrolle in eine hohe Flasche oder einen hohen dünnen, abdeckbaren Messbecher, welcher mit Wasser befüllt ist. Das Wasser, das verwendet wird, sollte im Idealfall bereits eine angenehm warme Temperatur, sprich ca. 25°C haben. Die Teigrolle fällt dann ganz nach unten und wandert im Laufe des Gärprozesses im weiter nach oben. Die Lievito Madre ist reif, sobald sie an der Oberfläche schwimmt und den Deckel förmlich “wegsprengt”. Das Heranreifen im Wasserbad hat mehrere Vorteile. Zum einen lässt sich die Temperatur besser kontrollieren, was zu einer gleichmäßigeren Fermentation führt. Dadurch wird die Lievito Madre auch aktiver, was zu einem schnelleren Anstieg des Teigs und letztendlich zu einem milderen Geschmackserlebnis führt. Das Wasserbad macht jedoch vor allem während des Heranreifens Sinn. Im Kühlschrank wird die Lievito Madre am besten trocken in einem Einweckglas oder einer anderen luftdichten Aufbewahrungsmöglichkeit gelagert.
Kann man aus einem “normalen” Sauerteig eine Lievito Madre züchten?